„Neeser Jungs“ kümmern sich um Zukunft des Bürgerbataillons

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Der folgende Text, ist ein Artikel aus dem MT.

 

Porta Westfalica-Neesen (Ly). Tradition ist ein Begriff, mit dem viele junge Leute eher wenig anfangen können. Bei den zehn „Neeser Jungs“, dem Nachwuchs des Bürgerbataillons, ist das anders. Vor allem das Schützenfest, aus der Taufe gehoben vor mehr als 140 Jahren, bedeutet ihnen viel. „Jugend für Tradition“ steht auf den T-Shirts der jungen Männer im Alter zwischen 16 und 25 Jahren – ein klares Bekenntnis.

„Ich bin begeistert“, sagt Karl-Christian Vahrenhorst, Kommandeur des Bataillons, der bereits „eine ähnliche Bewegung wie die Nammer Erntejugend“ sieht. „Junge Leute ergreifen die Initiative und gestalten das Dorfleben aktiv mit“, so Vahrenhorst. Zur Erntejugend gehörten zuletzt mehr als 50 Aktive. Doch die „Neeser Jungs“ wachsen weiter. Allein seit dem örtlichen Schützenfest im Juni sind drei Neue dazugekommen. Apropos Nammen: Im kommenden Jahr will der Neeser Nachwuchs mit einem eigenen Wagen am dortigen Ernteumzug teilnehmen, kreisweit die größte Veranstaltung ihrer Art mit zuletzt fast 50 Gespannen.

Dienstlich unterwegs sind die „Neeser Jungs“ auch sonst meistens mit Trecker und Unimog. Ladefläche ist gefragt. Im Spätsommer bauten sie zwei Zelte an der Weser auf, warfen Bratwürste auf den Grill und luden zur Sommer-Abschluss-Fete in der Wiese von Kommandeur Vahrenhorst. Auch einen eigenen Thekenwagen haben die jungen Leute schon gebaut, um damit durchs Dorf zu fahren.

Im kommenden Jahr wollen sie die Frühjahrswanderung ausrichten, nachdem der Nachwuchs die 1. Kompanie zuletzt bereits dabei unterstützt hatte. Geplant sind außerdem eine Glühwein-Party und ein Schießwettbewerb, beides im Berg, wo auch der Schießstand liegt. „Wir möchten alles ein bisschen urig halten“, kündigt Ricardo Hardt an. „Es muss dörflich sein, nicht Schickimicki.“

Mit solchen Veranstaltungen will die Gruppe die Jugendarbeit im Bataillon auf Vordermann bringen, dem Nachwuchsmangel den Kampf ansagen und zum Erhalt der Tradition beitragen. Bisher stimmt die Performance: Bei wichtigen Fußballspielen darf es schon mal ein spontaner Trecker-Korso sein.

Im Festausschuss sind die Jungen ebenfalls vertreten, damit das Volksschützenfest eine „zukunftsfähige Mischung“ behält, etwa durch einen „Ballermann-Abend“ und spezielle Spiele für jüngere Leute. So soll das Durchschnittsalter gesenkt werden. Noch brummt das Schützenfest. „Wir haben eine gute Mischung aus Tradition und Moderne“, meint Joshua Kröning. „Aber so ein Fest kann nur durch eine große Gemeinschaft entstehen.“

Ihren Zusammenschluss sehen die „Neeser Jungs“ als Sprungbrett ins Bürgerbataillon, dem insgesamt rund 70 Aktive in zwei Kompanien angehören. Eine dritte Kompanie gründen wollen sie nicht. Wer die Altersgrenze erreicht hat, wechselt ins Bataillon. Zu den „Neeser Jungs“ gehören Ricardo und Mario Hardt, Stephan Dietrich, Joshua Kröning, Christian Hoffmann, Yannick Bremekamp, Julian Schmöe, Jan Gerkemeyer, Henrik Fischer und Maximilian Barduhn. Neesen ist die Keimzelle. Zwischenzeitlich machen aber auch junge Männer aus Lerbeck, Hausberge und Dankersen mit. Das Bindeglied zum Bataillon ist Dennis Hartmann – er sieht sich nicht als Betreuer, sondern als Begleiter.

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